Ärztebewertung im Internet

Posted by: Doc Brown  :  Category: Internet, Medizin


(Quelle: Pixelio)

Das Internet als unerschöpflicher Wissensschatz und Plattform des Erfahrungsaustausches. Vor allem letzteres hat sich in den letzten Jahren stark vermehrt, auch im Bereich der Ärztebewertung. Die Kritik an solchen Portalen ist offensichtlich, Mutmaßungen, subjektive Eindrücke und persönliche Beziehung prägen diese Art der Bewertung.

www.helpster.de
www.imedo.de
www.topmedic.de
www.jameda.de
www.docinsider.de
www.arztspiegel.de

Vor allem die Unkenntnis des Arztes über den Eintrag und die Anonymität wägen den Schreiber in Sicherheit. Dies soll nun besser werden, meldet die Aufsichtsbehörde für Datenschutz und Wirtschaft über das Ärzteblatt. Entsprechende Portale sind verpflichtet, den Arzt über den Eintrag/die Bewertung zu informieren. Da viele Portale diese Verpflichtung aber ignorieren, lohnt es sich, selbst regelmäßig nachzuschauen. Juristisch ist man nicht auf verlorenem Posten, wie das MediBlawg bereits im letzten Jahr berichtete.

[...]Betroffenen Ärzten kann nur geraten werden, sich gegen solch herbe Kritik offensiv zur Wehr zu setzen. Immerhin werden von den Benutzern zumeist Tatsachenbehauptungen aufgestellt (z.B. lange Wartezeiten, Qualität der Leistung), auch wenn es sich um vermeintlich subjektive Eindrücke der Patienten handelt. Solche Tatsachenbehauptungen können die Straftatbestände der üblen Nachrede oder der Verleumdung verwirklichen (§ 186-187 StGB). Kann der Patient (oder der Betreiber des Portals) – was regelmäßig zu erwarten sein wird – die Wahrheit der behaupteten Tatsache nicht nachweisen, ist der Eintrag unverzüglich zu löschen. Eine weitere Frage ist es, inwieweit solche Benotungssysteme überhaupt sinnvoll betrieben werden können, da solche Benotungssysteme (z.B. bzgl. der Wartezeit oder der Kompetenz des Behandlers) zumeist reine Mutmaßungen sind. Die Zukunft dieser Plattformen hängt von der Gegenwehr der Ärzteschaft und damit auch von jeden Arzt selbst ab. [...]

Doctor Bashing bei Spreeblick

Posted by: Doc Brown  :  Category: Medizin

Malte Welding vom Spreeblick Blog schreibt über eine leider sehr schlechte Erfahrung mit Ärzten. Im großen und ganzen geht es um einen Arzt der via Telefon eine Otitis media diagnostizierte und eine Antibiose empfahl. Außerdem geht es um das Thema “Amateurdiagnosen via Internet und der Arztbesuch”. Aber lest einfach selbst:

Ärzte schütteln immer den Kopf UND verdrehen die Augen UND sagen dabei mit Nachäff-Stimme „Im Internet“, wenn ich erzähle, was ich im Netz zu meiner jeweiligen Krankheit gelesen habe. Als hätte man vor, zu belegen, dass die Attentäter des 11. September allesamt Ärzte waren. Das ist sehr schade, denn gerade die Artikel in der Wikipedia sind oft hervorragend. Außerdem hat das Netz mir am Wochenende die Gesundheit bewahrt…

Patienten sollten aber auch im Hinterkopf behalten, dass ein Großteil der Medizin eine Wahrscheinlichkeitsrechnung ist, es niemals schwarz und weiß gibt, wie oft im Internet beschrieben und dass unser System schon lange nicht mehr bezahlbar ist. Ärzte sind gezwungen, sich nur wenige Minuten pro Patient kümmern zu können, unser System ermöglicht keine stundenlangen Sitzungen wie beim Homöopathen (außer es wird selbst bezahlt, wie beim Homöopathen) und keine großflächigen und teuren Untersuchungen (wie im Internet oft unkritisch beschrieben). Schlussendlich können wir uns alle aber den “Arzt unseres Vertrauens” (noch) selber aussuchen und werden nicht daran gehindert kostenpflichtige Angebote neben der Schulmedizin in Anspruch zu nehmen.

Irgendwie kam mir gerade das “Careless Surgeon” Lied der Amateur Transplants in den Sinn.

Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken & handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien: