Während ich meinen frischen Sonnenbrand pflege und das Achtelfinalspiel USA gegen Ghana genieße, folgt nach längerem mal wieder eine Kurvenvisite.
Die Honorarärzte stehen in der Schusslinie, ein Kollege verteidigt sich.
Andreas Baader oder Absolute Giganten, in diesen Rollen oder Filmen ist dem ein oder anderen Leser vielleicht Frank Giering bekannt. Leider wurde er dieser Tage Tod in seiner Wohnung aufgefunden, Todesursache noch unklar.
Für alle iPhone Benutzer, das New England Journal of Medicine gibt es nun als App im iTunes Store. Empfehlenswert.
Auch für das iPhone soll es bald ein Lernprogramm für Koloskopien geben, das bisherige Video sieht vielversprechend aus.
Und für alle Nerds… die Serie “The IT Crowd” geht in die vierte Runde, bei Nerdcore findet sich die erste Folge.
An manchen Tagen ärgert man sich über einen selbst. Uns wurde ein HNO-Patient mit ausgeprägtem Pharynxtumor angekündigt, Bilder etc. ließen keinen Zweifel an einer bronchoskopischen Wachintubation. Also los, Patient wurde mit Fentanyl, Dormicum und Lokaler gefügig gemacht und das Bronchoskop eingeführt.
Da in meinen Suchbegriffen beinahe jeden Tag der Begriff “darmspiegelung video” vorkommt, möchte ich mit dem heutigen Tage mein Angebot erweitern und dem geneigten Leser/Zuschauer ein 2-teiliges Video präsentieren.
Darmkrebsvorsorge, eigentlich eine sinnvolle Einrichtung denke man an die vielen Kolonkarzinome, die dadurch verhindert oder früh entdeckt werden können. Auch wenn die Untersuchung für viele sicherlich nicht ganz angenehm erscheint, gibt es doch ausreichend Sedierungsmöglichkeiten, um es dem Patienten so angenehm wie möglich zu machen. Die Veröffentlichung der S3-Leitlinie “Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie” aus dem November 2008 nimmt Spiegel Wissen zum Anlass, sich ein wenig über die Sedierung bei der Vorsorge auszulassen.
Riskante Vorsorge? Jedes Jahr lassen sich drei Millionen Menschen in Deutschland Magen und Darm spiegeln. Doch die verwendeten Narkosemittel sind schwierig zu kontrollieren - bei falscher Dosierung drohen Herzversagen und Koma. Zwar gibt es eine Lösung, aber die ist vielen Kliniken zu teuer.
Glücklicherweise gibt es ja nun die Leitlinie, die alles besser machen wird.
Erfahrene Intensivmediziner und Anästhesisten während der Spiegelung anwesend und Vitalfunktionen überwachend, keine kalten Flure mehr, wo Patienten unbeobachtet rumliegen und langsam wach werden…
Doch die Umsetzung erfordert Personal und kostet vor allem Geld. Ob sich alle Kliniken darauf einlassen werden, ist fraglich. Hinzu kommt, dass Personal extra ausgebildet werden muss. Noch ist die Leitlinie jung, es wird vermutlich eine Weile dauern, bis die neuen Regeln durchsickern. Der Münchner Gastroenterologe Winfried Roland Schatke befürchtet daher: “Letztlich wird es erstmal weiterlaufen wie bisher, man kann nur hoffen, dass nicht allzu viel passiert.”
Wenn Spiegel Wissen erreichen wollte, dass sich noch weniger zu einer Vorsorgeuntersuchung entscheiden…
Nachdem in den Suchbegriffen häufig “Darmspiegelung ab wann” auftaucht, schreibe ich hier mal einen kurzen Artikel.
Prinzipiell kann man jederzeit eine Darmspiegelung (Koloskopie) machen, und zwar wenn der Arzt eine Indikation stellt, Blut im Stuhl, Stuhlunregelmäßigkeiten etc.
Desweiteren wird ab dem 55. Lebensjahr eine Darmspiegelung zur Vorsorge empfohlen und bezahlt. Abhängig vom Ergebnis folgt die nächste Spiegel 10 Jahre später.
Natürlich sind diese Intervalle nicht ohne Dskussion, im amerikanischen Raum wird häufig schonnach 5 Jahren eine weitere Koloskopie durchgeführt, Studien zu urteilen scheint dies aber zu früh. Die Wahrheit wird irgendwo zwischen 5 und 10 Jahren liegen.
Weiterführende Informationen:
Wikipedia: Koloskopie (Allgemeine Informatione und Durchführung)
Netdoktor: Koloskopie (Allgemeine Informationen)
Deutsches Ärzteblatt: Informationen zu den Untersuchungsintervallen
Bisher musste beim Hautarzt für ein Hautkrebs-Screening bezahlt werden, einziger Ausweg, der Hausarzt konnte überweisen und durfte “bestimmte Hautveränderungen” durch einen Facharzt untersuchen lassen. Ab dem 01. Juli 2008 hat das nun ein Ende. Ab dem 35. Lebensjahr darf man sich alle zwei Jahre bei einem speziell geschulten Allgemeinmediziner oder Hautarzt zur Früherkennung vorstellen.
Ab Juli können Versicherte der GKV ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre ein kostenfreies Hautkrebs-Screening in Anspruch nehmen. Bei diesem Screening werden die komplette Haut inklusive einsehbare Schleimhäute von dafür geschulten Hausärzten oder von Dermatologen untersucht. Ist der Screening-Arzt ein Hausarzt, folgt bei jedem als verdächtig erkannten Pigmentfleck die Überweisung zum Dermatologen, der dann die weitere Diagnostik und Therapie einleitet.
Erinnern möchte ich in diesem Rahmen an diverse weitere Früherkennungsmaßnahmen, die man (kostenlos) in Anspruch nehmen kann. (Deutschland, Stand 07/2008)
Männer
NEU: Hautuntersuchung (ab dem 35. Lebensjahr, alle zwei Jahre)
Gesundheits-Checkup (Anamnese, körperliche Untersuchung, Blut, Urin, Beratung) (ab dem 35. Lebensjahr, alle zwei Jahre)
Prostata, Genitalien (ab dem 45. Lebensjahr, jährlich)
Rektum, Dickdarm (digital, Hämoccult) (ab dem 50. Lebensjahr, jährlich)
Darmspiegelung (ab dem 55. Lebensjahr, alle 10 Jahre)
Zahnvorsorgeuntersuchung (ab dem 18. Lebensjahr, halbjährlich)
Frauen:
NEU: Hautuntersuchung (ab dem 35. Lebensjahr, alle zwei Jahre)
Gesundheits-Checkup (Anamnese, körperliche Untersuchung, Blut, Urin, Beratung) (ab dem 35. Lebensjahr, alle zwei Jahre)
Genitaluntersuchung (ab dem 20. Lebensjahr, jährlich)
Brustuntersuchung (ab dem 30. Lebensjahr, jährlich)
Rektum, Dickdarm (digital, Hämoccult) (ab dem 50. Lebensjahr, jährlich)
Darmspiegelung (ab dem 55. Lebensjahr, alle 10 Jahre)
Mammographie-Screening (zwischen 50-70, alle zwei Jahre)
Zahnvorsorgeuntersuchung (ab dem 18. Lebensjahr, halbjährlich)
Dazu kommen noch Schutzimpfungen, Schwangerschaftsvorsorge und Kinder-und Jugenduntersuchungen. Noch kurz zu den Begrifflichkeiten, der richtige Begriff für oben genannte Untersuchungen ist “Früherkennung” (oder neudeutsch Screening). Man möchte eine Krankheit in einer frühen Phase entdecken, um bessere Heilungschancen zu haben. Unter “Vorsorge” versteht man so etwas wie Prophylaxe (oder primäre Prävention), Krankheiten vermeiden durch zum Beispiel Ernährung oder Impfungen.
In Deutschland wird eine Koloskopie ab dem 55. Lebensjahr angeboten, früher bei positiver Familienanamnese, Colitis ulcerosa oder anderen Risikofaktoren. In vielen anderen Ländern wird sogar ab 50 mit der (Vorsorge)Untersuchung begonnen. Wie das Ärzteblatt nun schreibt, sollte darüber diskutiert werden, Koloskopien schon ab dem 40. Lebensjahr anzubieten.
Ein privater Anbieter von Vorsorgeuntersuchungen in den USA bietet seinen Mitgliedern Darmspiegelungen ab dem 40. Lebensjahr an, auch wenn keine Risikofaktoren vorhanden sind. Bei Patienten zwischen dem 40. und 49. Lebensjahr wurden bei 14 % Adenome (fortgeschritten, Durchmesser über 1 cm, villös) gefunden, zwischen dem 50. und 59. nur unwesentlich mehr, 16 %. Nun stellt sich die Frage, ob sich durch frühere Spiegelungen die Darmkrebsrate senken lässt.