Mit Sicherheit Gesundheitskarte
Über die Gesundheitskarte wird mittlerweile Jahre diskutiert. Kritik verpufft vor den Toren Verantwortlicher, Starttermine werden unentwegt verschoben und Feldtests müssen abgebrochen werden. Im Hinterkopf immer die zentrale Speicherung unserer sensibler und privater Daten, ein Ausverkauf unserer Gesundheit. Der Skandal um die Telekom lässt die Sicherheit unserer Daten noch einmal in einem anderen Licht erscheinen. Die Zeit Online berichtet:
Bespitzelung, Abhörwanzen, und womöglich leibhaftige ehemalige Stasi-Mitarbeiter, für heikle Jobs in den Dienst genommen: Das fällt uns dieser Tage zur Deutschen Telekom ein. Schwarze Kassen, Milliarden an Schmiergeldern, Organisationsstrukturen, die an die Mafia erinnern: Wer Siemens sagt, denkt heutzutage nicht mehr an Hightech, sondern an Korruptionsskandale. Schlimm, schlimm, aber was geht uns das an?
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt will das komplette Gesundheitswesen in Deutschland digitalisieren und künftig die Verwaltung der Kranken über das Internet abwickeln. Titel des Projekts: „elektronische Gesundheitskarte“. Big Player in diesem Geschäft: Telekom und Siemens. Unsere sensibelsten Daten in den Händen von Unternehmen, denen Stasimethoden und mafiöse Strukturen angelastet werden? Das geht uns an!
Auch wenn das Beispiel zeigt, wie korrupt Firmen sind, denen wir unsere intimsten Daten überlassen sollen, sollte die mögliche legale Verwertung dieser Daten mehr sorgen, wenn in der eGK schon soviel Lobby steckt, wie viel wird dann noch kommen, wenn die alles zentral gespeichert ist, um die Gesundheitskosten nur halbwegs zu reduzieren.